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LASCITO DAVIDSOHN

Due inediti del suo lascito fiorentino



 
 

Gespräch mit Gott

Das Manuskript in deutscher Kurrentschrift umfaßt 4½ Seiten auf 3 Din A 4 Bögen. Die Transkription erfolgte unter Beibehaltung der Orthographie, der Zeichensetzung und der Absätze des Autors.

31. III ‘35 (Jahreszahl ist beschädigt)

Gleich einem Heiligen war ich Unheiligen entrückt, entrückt zu Gott. Der Vater aller Menschen und Dinge, der Schöpfer und Herr der Welt fest auf goldenem Thron, den schwebende, Sonnendurchglänzte Wolken trugen. Sein Stuhl war aus blinkendem Gold, mit unzähligen funkelnden Edelsteinen geschmückt, hundertmal höher und reicher, als der des persischen Schah Ismael, den das Alte Serail in Stambul bewahrt. Viele Stufen , abwechselnd von Ebenholz, Elfenbein und Schildpatt führten zu ihm hinauf. Aber das Auge fühlte sich von all dem Glanz und flimmernden Licht nicht geblendet, und gütig winkte der Vater mich zu sich hinan, mit einem Zeichen seiner Rechten hieß er mich auf der obersten Stufe zu seinen Füßen niedersitzen. Sein Auge leuchtete heller als Sternenglanz, und sein weißer Bart wallte auf den himmelblauen Mantel nieder. Unsichtbare Engelchöre erfüllten den Weltenraum mit holdestem, leisem Gesang, bis er der Sphärenmusik durch einen Wink Schweigen gebot, und sich dem Erdenwurm unterhalb seines Hochsitzes zuwandte. Ohne zu fragen erkannte er mit einem durchdringenden und zugleich liebevollen Blick, die Sehnsucht, die den Sterblichen erfüllte, mit einer Stimme, die in der Seele den tiefsten Widerhall weckte, sprach er den Gedanken aus, der mich zu ihm emporgeführt hatte. "Du möchtest mein Sein und Walten ahnend erschauen, über das Du Lebenslang gegrübelt hast, und über das Dir Deine Weisen nichts zu künden vermochten, was Dich befriedigte, was Dich befreite. In den Gotteslehren der Völker fandest Du nichts als Widersprüche und sinnlose Irrtümer. Die sich am Sichersten gebenden und fertige, unumstößliche Wahrheiten zu kunden wissen, konnten Dich nur verwirren, da sie sich mit Offenbarungen brüsten, die ihnen nie offenbart wurden, mit Kenntnissen, die sie nicht besitzen und mit Heilsbotschaften, die ihnen niemand aufgetragen. Deine Nöte sind es, die Dir den Weg zu mir getahn haben, denn aus ihnen sprechen die Bedrängnisse Unzähliger Deinesgleichen. Ein Tempel am Hange des Parnassus trug vor mehr als zweitausend Jahren - oder war es gestern? - als schöne Inschrift die Mahnung: "Kenne Dich selbst!" Ich, den man allweise nennt und allwissend, ich kenne vor allem das eigene Wesen, und Dir zum Trost will ich es offenbaren. Für das Treiben der Menschen dort unten, auf dem kleinen Stern, den Du in der Ferne blinken siehst, habe ich nur ein wehmütiges, und geringschätziges Lächeln. Sie nennen mich den Allmächtigen, den Gerechten, und preisen mich als den Gütigen, indem sie mir die eine Eigenschaft andichten weil ihr größtes Sehnen auf Macht und Herrschaft gerichtet ist und weil sie mir die andern Attribute zuerteilen , von denen sie wissen, daß sie selbst ihrer ganz und gar ermangeln, da sie weder gerecht noch gut sind. Der Vollkommene über den Wolken, dessen Ohr sie mit unaufrichtigen Gebeten bestürmen, soll es statt ihrer sein.

/Seite 2/ Wäre ich allmächtig, wie sie wähnen und preisen, ich würde nicht Jahrhundert für Jahrhundert, Jahrtausend für Jahrtausend ihre sich endlos wiederholenden Gewalttaten und Mißbräuche dulden, sondern hätte sie längst zermalmt, und wäre ich allgütig, ich hätte nicht jenes irdische Geschlecht mit all seinen Nöten, Halbheiten, Gebrechen und Widersprüchen geschaffen, ich würde das jammervolle Elend von Millionen nicht zu ertragen imstande sein. So hebt sich die Behauptung meiner Allmacht und meiner Allgüte wechselseitig auf und zeugt mir für den Wahn derer, die mich in sinnlosem Stammeln verherrlichen, oder zu verherrlichen glauben. In vergeblicher Gelehrsamkeit müht sich Geschlecht um Geschlecht ab, mein Wesen zu erklären und zu verklären, und diese Weisheit, dieser Bestand eines Denkens, das kein folgerechtes Denken ist, und eines Glaubens, der nicht in der Seele wurzelt, sondern auf Rechthaberei beruht, nennen sie Gotteslehre! Was deren Künder nicht wissen, nennen sie meine Verkündung und meine Botschaft und sie verfolgen einander wegen deren Auslegung. Solcher Wirrnisse halber ließen sie die Scheiterhaufen zum Himmel qualmen und hielten deren Dunst für einen, der Gottheit wohlgefälligen Duft, Millionen wurden in angeblichen Religionskriegen hingeschlachtet, bei denen die Unduldsamkeit die Maske der Habsucht und der Herrschgier war. Da die Narrenmade wechselt, vernichten die Eiferer die Hunderttausende, die sie ausrotten wollen, nicht mehr in der früheren Art, auch nicht ihres Glaubens oder angeblichen Irrglaubens halber, sondern weil die Unduldsamkeit ihnen aufs bitterste vorwirft, sie seien von anderer Rasse und müßten vernichtet werden, weil sie anders seien, oder anders denken, als die gegen sie losgelassene Herde, wobei denn doch noch immer häuchlerisch mein Name angerufen wird, der ich doch angeblich die einen so, die andern anders geschaffen habe. Das ist Unsinn und ist niederträchtig, aber das Unsinnige und die Niederträchtigkeit sind die führenden Mächte der Menschheit. In solchem Wirrsal der Tollheit, in solchem Labyrinth muß, wer nicht über die Jahrtausende und die Bezirke der Erde hinblickt, den leitenden Faden verlieren, doch ich bin gewillt, Dir eine wirkliche Offenbarung zu gewähren, Dich begreifen zu lassen, wie der scheinbar Unverständliche in Wahrheit zusammenhängt, wie es mit der Gottheit bestellt ist, die von den einen wie den andern angerufen wird, um deren Gunst die Millionen sich bewerben und deren Walten die Priester in hundert Sprachen kundzutun behaupten.

Siehe, ich selbst bin nur ein Phantom, nicht der vermeintliche Schöpfer, sondern selbst ein Erschaffener. Nicht ich habe aus grobem Ton die Menschen gebildet, deren ich mich schämen müßte, wäre ich an ihrem Dasein schuldig, sondern /Seite 3/ sie haben mich erdacht, mich nach ihrem Bilde geformt, mich mit ihren Schwächen ausgestattet als Verkörperung ihrer Wünsche und ihrer jeweiligen Sehnsüchte. So habe ich hundert, habe ich tausend Gestalten angenommen, so scheine ich ein anderer je nach den verschiedenen Bezirken der Erde, je nach dem Wechsel der Zeiten und ihrer Bedürfnisse. Ich war ein Gott der Hirten, als meine Anbeter Hirten waren und vor mir erwarteten, daß ich ihren Heerden Futter, Wachstum und Gedeihen, ihrer Weide Sonnenschein und Regen verleihen solle. Ich war ein Gott der Gewerbe, des Handels, der Künste, als man diese zu betreiben anfing, und da man von einem Gott nicht alles verlangen, ihm nicht alles anvertrauen konnte, was vielfach einander widersprach, zerlegte man den einen in viele Götter und Göttinnen, stattete diesen mit der List der Kaufleute und der Fähigkeit aus, Botschaften im Fluge zu übermitteln, einen andern mit der Begabung, Metall zu bearbeiten und Waffen zu schmieden, einer wurde zum Gott der Künstler, und da man ihm nicht zutraute, er könne allen genügen, gab man ihm Töchter, deren jede eine besondere Kunstübung beschirmte. Eine Göttin mit dem Sinnbild der nächtiges Dunkel durchdringenden Eule wurde zur Hüterin der Weisheit, eine zur Göttin des Ackerbaus, die im Winter der Ueberwelt angehörte, im Sommer den Boden befeuchtete, Neptune beherschte mit seinem Dreizack das Meer, Mars mit dem Schwerte Krieg und Sieg. Nach den örtlichen Bedürfnissen verehrte man die Isis, durch deren Gunst der Nil mit seinem Schlamm Ufer düngte, auf daß sie Korn zur Nahrung der Bevölkerung trügen. Weniger auf das nächste Interesse gerichtet war die tiefsinnige Vermenschlichung der Gottheit durch Buddha, den entsagenden Königssohn mit dem geheimnisvollen Lächeln und seiner Lehre von der Erlösung der Kreatur durch das Eingehen in das wunschlose Nirwana, die selige Ruhe des Nichtseins, die Auflösung in das All, die das Nichts bedeutet. In Judäa hingegen machte man aus mir zuerst den unduldsamen, zornigen Jehova, den sein erwähltes Volk sich selbst erwählte, durch den es sich vergottete und seine eigene Ueberhebung einem Wesen aufbürdete, das über den Wolken herrschte. Leidende und Bedrückte in demselben Judäa, die sich von dem Hochmut der Herrscher und Priester abgestoßen fühlten und eine nationalistische Religion der Selbstverherrlichung als seelenlos empfanden, bekannten sich später zu dem duldenden Gott des Kreuzes, zu einem Glauben der Selbsterniedrigung im Widerspruch zu jenem der Selbsterhöhung. Den herrschenden Jehova aber vermochte man weder zu enthronen, noch auch zu einem Dulder zu machen. So mußte ein Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren werden, die in Wahrheit die Gattin des Zimmermanns Josef in Nazareth war, und als Uebergang gesellte man den beiden eine dritte Gottheit hinzu, den heiligen Geist, von dem man nicht viel auszusagen, über den man nichts Rechtes zu ersinnen vermochte, und so wurde aus dreien eins, oder aus dem Einen eine Dreiheit, die sich geheimnisvoll durch die Jahrtausende schleppt. Als aber der Jesusglauben nicht trotz, sondern wegen seiner Undurchsichtigkeit die Weltherrschaft erworben hatte, wurden die aufs Bitterste verfolgt, aus denen sein Held und Märtyrer wie all seine Anhänger und Verkündiger hervorgegangen waren. Vielleicht war dies zu großem Teil ein Ressentiment /Seite 4/ der andern, überlaufenen Nationalreligionen gegen jenes gewandelte Judentum, und die Abneigung wurde vermehrt, weil die dem Zionglauben treu Gebliebenen sich in ihrer Absonderung und Eigenart erhielten, so daß sie nach zwei Seiten hin Haß erweckten, sich gegen die einen wie die andern zu verteidigen hatten. Jesus war Jude und die Kirche beging den Tag, an dem die Zeremonie an ihm vollzogen war, durch die er dem "alten Bunde" zugesellt wurde, als Feiertag, wie sie das Fest seiner Mutter feiert, das sie "Mariae Reinigung" nennt und jetzt schamvoll unter dem Namen "Lichtmeß" verbirgt, den Gang der angeblichen Jungfrau zum ersten Bade, nach jüdischem Brauch, sechs Wochen weniger zwei Tage, nachdem sie ihr Kind zur Welt gebracht hatte. Petrus, Paulus und all ihre Genossen waren aus dem Samen Jakobs entsprossen, aber da die Juden nicht die Lehren annahmen, die man in Rom erdachte, noch jene, die Paulus dorthin aus Palästina übertragen hatte, wurden sie unter Führung des Nachfolgers des Juden Petri aufs Eifrigste verfolgt und überdies mit Hohn bedeckt. Doch hörte Dies wenigstens auf, sobald der einzelne das Opfer des Intellekts und des Charakters brachte, sich zu der "allein seligmachenden" Lehre zu bekennen, die man vom Stuhle Petri unfehlbar, und bindend fürs Diesseits wie fürs Jenseits verkündete. Die sich dazu nicht hergaben, wurden dagegen, sobald eine Erregung irgendeiner Art die Völker ergriff mit dem Segen der Priesterschaft zu Gottes Lob und Preise totgeschlagen. Erhob sich die Christenheit, um den Islam zu bekämpfen, um das "heilige Grab" zu Jerusalem zu erobern, vor allem aber, um zu plündern und Beute zu machen, die Juden mußten es vorweg entgelten. Entstand innerhalb des Christentums selbst ein Zwiespalt, wurde Luther als Ketzer und Gottesleugner erklärt, so schlug der Ergrimmte auf die Juden ein, und schrieb - er, der gegen das Geistesdunkel Roms die Standarte der Mehrheit schwang - man solle die Synagogen der Juden verbrennen, wer könne, möge Pech und Schwefel dazu herbeitragen, ihren Gottesdienst müsse man bei Todesstrafe verbieten, ihnen die Bibel aus Händen reißen, sie aus dem Lande jagen, denn sie seien Teufel und was dergleichen Holdseligkeiten mehr war, so daß seine Wutausbrüche selbst bei den gläubigsten Anhängern vor vierhundert Jahren Ekel erregten. Vor vierhundert Jahren - aber nach dieser Zeit ist der Samen, den er mit voller Hand ausstreute herrlich aufgegangen, nach vierhundert Jahren angeblicher deutscher Entwickelung und geistiger Kultur ist man in seinen Landen zur Gesinnung des wilden Eiferers zurückgekehrt. Ist man denn umsonst Lutheraner, will man nicht des herrlichen Reformators würdig sein? So wurde ich zu allen Zeiten durch den Glauben an mich auf das Niedrigste geschändet, gleichgültig wie die Religionen sich nannten, da alles Niedrige der Menschen auf mich übertragen wurde. Als Jupiter, als Wotan, als Jehova sollte ich nach dem Bilde ihrer sinnlichen Lüste auf Erden Kinder gezeugt haben, und jede unsinnige Wut, jeder Haß, den sie /Seite 5/ empfanden, wurde auf mich übertragen, auf meinen Willen zurückgeführt, waltete hemmungslos zu meinem Preise. Die Besseren fühlen sich empört durch solche Lästerung, aber in ihrer Minderzahl sind sie machtlos, und der Gottesgedanke wird zum Opfer der den Menschen eingeborenen Nichtswürdigkeit. Ich aber, den sie nach ihrem Bilde geschaffen, wende mich von ihnen ab. Du kehre zurück, woher Du gekommen, derweil ich mich in das Nichts auflöse und zerfließe, selig des göttlichen Nirwana zu dem ich eingehe, selig der echten Götterdämmerung...

Die leuchtenden Wolken hoben sich, während jene Musik der Sphären oder der Gesang der Engelchöre von neuem anhub. Doch als das holde Getön verstimmte, erschaute ich plötzlich von dem gewohnten Lager her durchs Fenster den blauen Frühlingshimmel und gegen ihn hob sich eine schlanke Zypresse ab, bis zu ihrem Gipfel umkränzt von lila Glyzinien und dem gelben Gewinde der Baeksrosen, an der sich die Sinne des sich zuvor in lichte Höhe Entrückten zur wohlbegründeten festen Erde zurückfand, zur Erde, in der ihr grünender Stamm wurzelte, während sein Haupt sich der strahlenden Sonne zuwandte, von der aller Segen kommt!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Dialogo con Dio

31.III.’[35?] [ultima cifra poco leggibile]

Il manoscritto tedesco in calligrafia "corsivo" consiste di 4,5 pagine su 3 fogli di misura A4. La trascrizione ha tenuto conto della ortografia, punteggiature spaziatura dell'autore.
 
 

Come un santo sono stato rapito via dai peccatori per entrare nel regno di Dio: il Padre di tutti gli uomini e di tutte le cose, il Creatore e il Signore dell’universo stava saldamente seduto sul suo trono d’oro sollevato sopra le nuvole sospese nel cielo ed illuminate dal sole. Il suo seggio brillava d’oro ed era decorato da innumerevoli pietre preziose scintillanti ed era più imponente e più ricco anche in confronto a quello dello scià di Persia Ismaele conservato nell’antico serraglio d’Istanbul. Numerose scale intarsiate d’ebano, d’avorio e di tartaruga salivano verso di Lui. Ma l’occhio non si lasciava abbacinare da tutto questo splendore e da tutta questa luce abbagliante, mentre il Padre benevolmente m’invitava ad avvicinarmi e con un gesto della mano destra mi ordinava di sedermi ai suoi piedi sul primo scalino. I suoi occhi brillavano più delle stelle e la sua barba bianca fluttuava sul mantello celeste. Dei cori d’angeli invisibili riempivano lo spazio cosmico con un canto dolce e lieve finché Lui con un segno fece tacere questa musica celeste rivolgendosi poi al verme terrestre seduto in basso. Senza chiedere, e con uno sguardo penetrante ed amorevole, riconobbe il desiderio che pervadeva il comune mortale, e con una voce che raggiunse il profondo dell’anima espresse il motivo che mi aveva indotto ad ascendere al cielo:" Vorresti riconoscere ed intuire il mio Essere e la mia opera su cui per tutta una vita hai tentato di ragionare senza che i tuoi sapienti ti potessero dare spiegazioni o illuminazioni in modo daaccontentarti o liberarti dall’angoscia. Nelle dottrine religiose dei popoli trovasti solo contraddizioni e errori insensati. Quei sapienti che con sicurezza pronunciarono delle verità indubbie ed irremovibili hanno potuto solo disorientarti; si vantavano infatti di rivelazioni mai ricevute, di conoscenze mai possedute e di messaggi di salvezza mai richiesti loro. Le tue pene ti hanno fatto vedere la strada che conduce fino a me perché in esse parlano le afflizioni di innumerevoli tuoi simili. Più di duemila anni fa – o era ieri?- un tempio sulla collina del Parnaso recò questa bella iscrizione:" Conosci te stesso!". Io, chiamato onnisapiente ed onnisciente, riconosco soprattutto il mio Essere e per consolarti ho deciso di comunicartelo. Per l’attività solerte degli uomini laggiù su quella piccola stella che vedi brillare in lontananza, non posso fare altro che sorridere in maniera malinconica e un po’ sprezzante. Mi chiamano l’Onnipotente, il Giusto, mi lodano come Generoso, mi conferiscono certe qualità perché il loro desiderio più grande è il potere; mi donano tanti altri attributi perché sanno di non possederli loro stessi in quanto non sono né giusti né buoni. Al loro posto hanno eletto il Perfetto seduto sulle nuvole e gli riempiono le orecchie di false preghiere.

/Pagina 2/ Se fossi onnipotente come loro credono e osannano, secolo dopo secolo, millennio dopo millennio, non avrei certo tollerato i loro infiniti crimini ed i loro misfatti, ma li avrei distrutti; e se fossi sommamente buono non avrei creato questa razza terrena con tutti i suoi bisogni, le sue imperfezioni, le miserie e le contraddizioni e non sarei in grado di sopportare la tremenda disperazione di milioni di uomini. Dunque la supposizione della mia onnipotenza e della mia onnibenevolenza si annulla da sé e testimonia la follia di coloro che mi lodano con parole insensate o che almeno credono di lodarmi. Con inutile sapienza una generazione dopo l’altra tentò invano di spiegare e di glorificare il mio Essere; e questa sapienza, questo pensiero che non è nutrito dalla logica, e questo credo che non ha radice nell’anima, ma si basa sulla prepotenza, tutto questo fu chiamato dottrina di Dio. I maestri di questa dottrina chiamano mio annuncio e mio messaggio tutto quello che non capiscono, e si perseguitano a causa dell’interpretazione giusta. A causa di questi grovigli si accendevano roghi che ardevano fino al cielo nella convinzione di aver provocato un odore compiacente a Dio. Milioni di uomini sono stati trucidati nei cosiddetti conflitti religiosi, dove l’intolleranza mascherava l’avidità e la sete di potere. E’ poi subentrata un’altra sorta di pazzi, quelli furiosi che distruggevano migliaia di uomini con l’intento di annientarli non, come prima, a causa della loro fede o della loro presunta eresia, ma perché l’intolleranza li accusava in modo grave di appartenere ad un'altra razza. Poiché erano diversi o ragionavano diversamente da quel gregge accanito dovevano essere distrutti. In tutto questo sempre con grande falsità è stato implorato il mio nome, perché Io avrei creato gli uni in un modo e gli altri in un altro. Pensiero falso ed infame, ma la stoltezza e l’infamia sono le principali forze dell’umanità. In una tale confusione di pazzia ed in un tale labirinto, chi non può contemplare eternamente l’universo e guardare in tutti gli angoli del globo non può che perdere il filo conduttore. Sono disposto a offrirti una vera illuminazione e a farti capire come si articola in verità l’apparente enigma e come è fatta la Divinità implorata dagli uni e dagli altri, la cui grazia è richiesta da tanti e la cui essenza i preti sostengono di poter predicare in un centinaio di lingue.

Vedi, Io stesso sono solo un fantasma; non sono il presunto creatore, ma anch’io sono stato creato. Io non ho formato dalla creta quegli uomini dei quali mi dovrei vergognare, se fossi responsabile della loro vita, /Pagina 3/ ma gli uomini hanno inventato e creato Me secondo le loro idee e mi hanno caricato delle loro debolezze facendomi incarnazione dei loro desideri e delle loro voglie. Ho quindi assunto cento, anzi mille volti ed appaio un essere diverso secondo le differenti parti della terra, i cambiamenti delle epoche e le diverse esigenze.

Ero un Dio dei pastori, quando i miei fedeli erano pastori ed aspettavano di ricevere da me il mangime, la crescita ed il benessere per i loro greggi, il sole e la pioggia per i loro campi. Ero un Dio dell’artigianato, del commercio e delle arti, quando si cominciò ad esercitare questi mestieri. Ma poiché era impossibile chiedere tutto e affidare tutto ad un Dio solo – che molte volte era in contraddizione con se stesso – l’unico Dio fu suddiviso in tante divinità. A un Dio fu conferita la furbizia dei commercianti e la facoltà di trasmettere rapidamente le notizie, ad un altro la capacità di lavorare il metallo e di fabbricare le armi; un altro diventò Dio degli artisti. Gli uomini convinti che da solo non bastasse a soddisfare tutti, gli attribuivano delle figlie, ciascuna delle quali era protettrice di un’arte diversa. Una Dea con il simbolo della civetta che vede nel buio era considerata custode della sapienza, un'altra intesa come divinità dell’agricoltura, in inverno apparteneva al mondo superiore e nell’estate dissetava la terra. Nettuno con il tridente regnò sul mare, Marte vittorioso conquistò le guerre. Iside fu venerata secondo le necessità locali e alla sua grazia erano affidate le rive bagnate dal fango del Nilo e la raccolta del grano per sfamare la popolazione. La profonda umanizzazione della divinità nella persona di Buddha non serviva ad assecondare i più immediati interessi. Buddha, il casto figlio del re, con il suo sorriso misterioso e la sua dottrina prometteva la salvezza degli uomini grazie al passaggio nel Nirvana privo di desideri, la quiete beata del non-essere e la dissoluzione nell’universo che significa il niente. Invece in Giudea Mi hanno a tutta prima trasformato nell’intollerante e iroso Jehova che il suo popolo eletto si è eletto da sé per adorarsi attraverso di lui e trasferire la propria superbia in un Ente che regna sopra le nuvole. Nella stessa Giudea gli uomini sofferenti e oppressi, disgustati dalla superbia dei regnanti e dei sacerdoti e da una religione nazionalistica, autocelebrativa e priva d’anima, più tardi si convertirono al Dio sofferente sulla croce ed a una fede di mortificazione di sé in antitesi a quella fede di autoesaltazione. Comunque era impossibile cacciare dal trono Jehova regnante e per di più trasformarlo in un Dio indulgente. Perciò doveva nascere un figlio di Dio da una vergine che in verità era la moglie del falegname Giuseppe di Nazareth. Come transizione ad entrambi, vi si aggiunse una terza divinità, lo Spirito Santo, sul quale non c’erano molte cose concrete da dire e da inventare. E così da uno divennero tre, ovvero dall’Unità nacque la Trinità che misteriosamente si trascinò per secoli. Infine quando la fede in Cristo, per la sua indecifrabilità finì per conquistare il dominio sul mondo, proprio la stirpe dalla quale erano scaturiti il suo eroe, i suoi martiri e tutti i suoi seguaci e predicatori fu tanto più amaramente perseguitata./pagina 4/ Probabilmente si trattò in gran parte di un risentimento delle altre religioni nazionali verso ogni giudaismo rovesciato, dal quale si sentivano assediate. L’avversione venne crescendo perché i seguaci rimasti fedeli al sionismo persisterono nel loro separatismo e nel loro particolarismo così da suscitare l’odio da due parti e da doversi difendere dagli uni e dagli altri. Cristo era ebreo e la chiesa dichiarò festa il giorno in cui si era consumato il rito con il quale fu "accolto" nell’antico Patto. Inoltre la chiesa celebra la festa di sua Madre chiamata dapprima la "Purificazione di Maria" , poi più pudicamente "Candelora", cioè il primo bagno della presunta vergine, da fare secondo le usanze ebraiche sei settimane meno due giorni dopo la nascita di suo figlio. Pietro, Paolo e tutti i discepoli appartenevano alla stirpe di Giacobbe; ma siccome gli ebrei rifiutavano sia le dottrine nate a Roma, sia quelle che vi erano state recate da Paolo dalla Palestina, sotto la guida del successore dell’ebreo Pietro, furono ostinatamente perseguitati e derisi. Queste persecuzioni vennero attenuandosi non appena ciascuno sacrificò intelligenza e carattere per convertirsi alla dottrina "sola salvatrice" che dal soglio di Pietro veniva predicata come infallibile e obbligatoria per l’Aldiqua e l’Aldilà. Coloro che non si prestarono a questo furono invece trucidati con la benedizione del clero a lode e gloria di Dio non appena qualche agitazione si diffondeva tra le popolazioni. La cristianità si sollevò per combattere l’Islam e per conquistare il "Santo Sepolcro" a Gerusalemme, ma anche per rubare e predare, dandone anticipatamente la colpa agli ebrei. Quando nacque il dissidio nel seno stesso del cristianesimo e Lutero fu dichiarato eretico e negatore di Dio, egli adirato se la prese con gli ebrei e scrisse – proprio lui che sventolò lo stendardo della maggioranza contro l’oscurantismo di Roma – che si dovevano bruciare le sinagoghe degli ebrei, portare pece e zolfo, impedire le funzioni religiose pena la morte, strappare loro la Bibbia dalle mani e cacciarli dal paese perché erano il diavolo ed altre piacevolezze simili, tanto che i suoi accessi d’ira provocarono quattrocento anni fa il disgusto perfino tra i suoi più fedeli seguaci. Quattrocento anni fa, ma è nel nostro tempo che il seme da lui sparso a piene mani è magnificamente sbocciato; dopo quattrocento anni di presunta evoluzione tedesca e di cultura spirituale, nel suo paese si è tornati ai princìpi di questo pazzo fanatico. Siamo davvero dei luterani e vorremmo davvero essere degni di questo magnifico riformatore? Così durante tutte le epoche Io sono stato umiliato gravemente a causa della fede che gli uomini hanno avuto in Me, poiché, indipendentemente da come le varie religioni venivano chiamate, tutte le bassezze degli uomini sono state scaricate su di Me. Sotto il nome di Giove, Wotan e Jehova e secondo l’immagine delle loro voglie più istintive Io dovrei aver generato sulla terra una stirpe di bambini. Ogni ira insensata ed ogni odio /Pagina 5/ che essi sentivano, doveva essere riversato su di Me, ricondotto alla mia volontà e sfrenatamente perseguito in nome della gloria di Dio. Gli animi migliori si risentono di tali bestemmie, ma essendo una minoranza sono impotenti. E l’idea di Dio diventa la vittima della congenita indegnità degli uomini. Ma Io creato da loro e secondo la loro immagine, mi volgo altrove. Tu torna indietro da dove sei venuto, mentre Io intanto mi dissolverò e svanirò nel nulla, beato del nirvana divino, nel quale entrerò, e beato del genuino crepuscolo degli Dei….

Le nuvole splendenti si sollevavano, mentre la musica delle sfere o il canto dei cori angelici cominciava a risuonare. Ma quando il dolce suono cessò, a un tratto, dal giaciglio abituale vidi fuori dalla finestra l’azzurro cielo primaverile, un cipresso slanciato si scosse circondato fino in cima da un glicine viola e dalla ghirlanda dei fiori gialli di bosso. E il loro profumo fece tornare i sensi prima estasiati nelle luminose altezze alla solida terra ferma, alla terra nella quale era radicato il verde tronco del cipresso, mentre la sua cima era rivolta verso il sole raggiante da cui viene ogni benedizione!